Strommasten, geknickt
Strommasten, geknickt
- Strommasten, geknickt, Model,
- Jahr: 2014
- Höhe: 130
- Breite: 105
- Medium: Pigmentprint auf Dibond, gerahmt
Ein geknickter Strommast in einer geheimnisvollen, nebligen, ja entrischen Landschaft. Kein Hinweis auf Zeit und Ort der Aufnahme. Erst bei näherer Betrachtung wird klar, dass nicht nur der Mast sondern auch die ihn umgebende Landschaft konstruiert ist. Die Aufnahme ist inszeniert. Das fotografierte Sujet ein Modell. Wie ein geknickter Zeigefinger vermag der Mast keinen Hinweis mehr auf vergangene Zeiten zu geben, denn ein nicht näher bestimmtes Ereignis hat ihn seiner Funktionen beraubt.
Durch den Entzug des ihm ursprünglich zugedachten Auftrags, durch seine Funktionslosigkeit im Moment der Aufnahme kann das fotografierte Sujet auf eine andere Art betrachtet werden. Das Brechen des Mastes und jene Vorgänge, die dazu geführt haben, rücken in den Vordergrund der Wahrnehmung. Der Mast steht im Bildzentrum. Rund um ihn entsteht Narration. Was war die Ursache seines Sturzes? Ist der Mast Opfer menschlicher Einwirkung geworden oder war das Wetter sein unbekannter Feind? Diese Fragen bleiben unbeantwortet während klar ersichtlich ist, dass was wir sehen eine direkte Einwirkung auf die Bevölkerung hätte, denn ohne Strom stehen wir „Unter Strom“.
Die notwendige Versorgung mit Strom und die gesellschaftlichen und politischen Implikationen, die mit diesem ema verknüpft sind, werden ins Bewusstsein der BetrachterInnen gerufen – sie sind dem Bild immanent und begründen das „Gebrochensein“ des Mastes.